Fliesen oder Parkett?

28.08. 2019

Welcher Boden passt besser zu mir? Der Vergleich.

Die Küchenarmatur ist bestellt, die Badewanne auch, Herd und Waschmaschine sind ausgesucht – nun stellt sich die Frage nach dem Boden. Will man Parkett oder vielleicht doch lieber Fliesen verlegen? In Bad und Küche kann man sich häufig recht schnell auf Fliesen einigen, doch was ist mit dem Esszimmer, Wohnzimmer oder Schlafzimmer? Hier scheiden sich oftmals die Geister. Parkett-Liebhaber wollen das warme Holz unter den Füßen spüren, Fliesen-Fans pochen auf leichte Reinigung und Fußbodenheizung. Schon einmal vorab: Es gibt leider keine “richtige” Entscheidung, die in allen Fällen stets zutrifft. Es hängt viel vom Geschmack und persönlicher Präferenz ab, sowie von der Art und Nutzung des Raumes.
Doch was spricht denn nun für und gegen die jeweiligen Materialien?

Materialcheck: Parkett.

Befassen wir uns zunächst mit Parkett. Der Boden aus Echtholz ist weit verbreitet und sehr beliebt: Besonders in Altbauten findet der Fußboden großen Anklang.
Einer der Hauptgründe dafür ist, dass es ein sehr warmes und lebendiges Naturmaterial ist. Das sorgt für einen natürlichen und authentischen Boden – Parkettböden geben jedem Raum einen ganz besonderen Flair. Das passt besonders gut zu alten Echtholzmöbeln oder anderen Einrichtungsgegenständen aus Naturmaterialien.

Damit einher geht auch das angenehme Gefühl, das einem das Parkett vermittelt. Parkett ist ein weiches Material, dass sehr angenehm unter den Füßen ist – so kann man besonders barfuß die besondere Haptik und Wärme des Fußbodens wahrnehmen. Das Thema Haptik wird im Bereich Untergrund immer wichtiger und der Boden sollte einem ein gutes Gefühl geben – schließlich verbringt man den Großteil seiner Zeit auf ihm. 

Ein weiterer Grund für die Beliebtheit des Holzbodens ist schlicht und ergreifend die Optik. Parkett sieht in den meisten Fällen einfach gut aus und wertet den Raum auf. Ein Echtholzboden wirkt stets edel aber gleichzeitig gemütlich und wohnlich, weswegen sich Parkett als Bodenbelag seit Jahrhunderten bewährt.

Allerdings hat ein Parkettboden, wie alles, auch seine Nachteile.
Wie zum Beispiel, dass Parkett sehr nässeempfindlich ist. Wenn ein Echtholzboden häufig mit Wasser in Kontakt kommt oder mal etwas verschüttet und nicht direkt aufgewischt wird, kommt es zu Verfärbungen und im schlimmsten Fall auch zu Verformungen: Die Dielen gehen dann auf und es entstehen große Fugen. Daher Vorsicht: Wasser bzw. Flüssigkeiten immer so schnell es geht aufwischen!

Wie bereits erwähnt ist Parkett ein weicher Boden – das macht es sehr anfällig für Kratzer. Ein Steinchen im Schuh, der Fuß eines Stuhls oder Metallstückchen an Jeans oder anderer Bekleidung zerkratzen den empfindlichen Boden. Dies lässt sich selbst bei großer Sorgfalt nicht vermeiden, sodass über die Jahre hinweg eine Patina entsteht, die das Erscheinungsbild des Bodens verändert. Durch Sonneneinstrahlung, Feuchtigkeit und genereller Abnutzung verändert ein Echtholzboden zudem immer seine Farbe – wenn man den “frischen” Parkett-Look vermisst, kann man es auch abschleifen lassen, jedoch geht das je nach Art und Beschaffenheit des Holzes nur begrenzt.

Die Pflege und Reinigung eines Parkettbodens gestaltet sich auch eher schwierig. Wie bereits erwähnt ist Nässe nicht gerade das beste für Parkett und auch chemische Reiniger setzen dem Holz zu. Man sollte Parkett immer nur mit einem Nebelfeuchten Tuch wischen, niemals nass – danach gibt es verschiedene spezielle Pflegeprodukte für Versiegelung und Glanz.

Materialcheck: Fliesen.

Was ist also nun mit dem Gegenstück zum Parkett, den Fliesen?
Nun, der wohl größte Vorteil gegenüber einem Holzboden ist die Robustheit und Widerstandsfähigkeit. Bis auf wenige Ausnahmen (Natursteine wie Marmor oder Zementfliesen) sind Fliesen ein äußerst robustes und stabiles Material. Kratzer sind hier absolute Fehlanzeige. Möbel können getrost verschoben werden und ein Steinchen in der Schuhsohle ruiniert keinen Boden.

Auch im Puncto Wetterfestigkeit genießen Fliesen den Vorrang vor echtem Holz: Feinsteinzeug ist wasserfest, brand- und frostsicher. So kann man getrost in Eingangs- und Übergangsbereichen Fliesen verlegen, ohne sich große Sorgen über den Zustand des Bodens machen zu müssen. Außerdem verändert die Sonneneinstrahlung nicht die Farbe der Fliese und es entsteht auch keine Patina: Die Fliesen sehen stets genau so aus, wie sie gekauft wurden.

Und was, wenn die Fliesen doch mal dreckig werden? Wenn die Schuhe besonders schmutzig waren oder ein Glas Rotwein auf den Boden fällt?
Auch hier sind Fliesen eine entspannte Lösung, denn die Reinigung ist im Vergleich zu Bodenbelägen aus Naturmaterialien sehr einfach. Selbst aggressive chemische Reiniger für ganz Hartnäckige Fälle machen den Fliesen nichts aus und übliches Feinsteinzeug kann man in den meisten Fällen einfach nur mit lauwarmem Wasser reinigen. Haushaltsübliche Reiniger können jedoch mit der Zeit eine Art “Reiniger-Schicht” auf den Fliesen hinterlassen, die Staub auffängt und die Fliesen dreckig aussehen lässt. Daher lieber zu einem Feinsteinzeugreiniger greifen, diese sind auf das Material abgestimmt und sind dementsprechend perfekt zur Reinigung geeignet.
Für alle, die keine glatten Fliesen wollen, sondern die Maserung eines Holzes auf Ihrem Boden wünschen, gibt es Feinsteinzeugfliesen in Holzoptik: Diese sehen nicht nur täuschend echt aus, sondern haben auch eine Maserung eingraviert, um der Haptik eines Echtholzes nachzukommen. So kann man bequem den gemütlichen Holz-Look in sein Zuhause holen, ohne permanent Sorgen über seinen Fußboden haben zu müssen. Mit einer Bodenheizung kombiniert, wird die Fliese auch warm und steht dem Holz quasi in nichts mehr nach.

Einer der Nachteile von Fliesen ist die bereits erwähnte Kälte des Materials. Im vergleich zu echtem Holz wirkt Keramik kühl – jedoch ist dieses Problem schnell behoben: Mit einer Fußbodenheizung spenden Fliesen auch im Winter angenehme Wärme und sorgen für eine gemütliche Atmosphäre. So kann man auch bei kaltem Wetter entspannt barfuß durch die Wohnung gehen.

Wenn Fliesen verlegt werden, so geht dies stets Hand in Hand mit Fugen. Wer hier unvorsichtig ist, kann viel falsch machen was Raumwirkung angeht. Wir empfehlen, besonders wenn man sich für eine Holzoptik entscheidet, Fugen in der selben oder ähnlichen Farbe wie die Fliesen. So sind sie unscheinbar und fallen auf den ersten Blick kaum auf. Wer andersfarbige Fugen wählt, z.B. helle Fugen bei dunklen Fliesen, erzeugt einen Kontrast, der den Raum weniger homogen, dafür aber aufregender wirken lässt. Auch hier gilt wie immer: Persönliche Präferenz entscheidet.

Fazit

Was lässt sich also abschließend sagen? Welcher Boden ist der Gewinner dieses Vergleichs?
Natürlich gibt es so gesehen keinen “Gewinner” oder “besseren” Boden. Die unterschiedlichen Materialien haben je Ihre Vorzüge und Nachteile und es kommt sehr auf die Person, ihren Geschmack und ihre Räumlichkeiten an. Besonders für Familien mit Kindern ist die Fliese häufig eine entspannte Wahl, auch Erdgeschosswohnungen sind meist mehr Dreck ausgesetzt (da dieser sich nicht in den Treppen verliert) und sind daher mit Fliesen zumindest im Eingangsbereich gut beraten. Schlussendlich kommt es aber nur darauf an, was man denn lieber mag. Braucht man das natürlich warme Feeling von Echtholz, dann sollte man sich auch dafür entscheiden.

Bei uns findest du sowohl Parkett als auch eine großartige Auswahl an Fliesen. Unser Team legt viel Wert auf Kundenzufriedenheit und berät dich gerne, bis du den richtigen Boden für dein Zuhause gefunden hast. Ob es dann Parkett oder doch Fliesen sind, liegt ganz bei dir.